"Selig sind...

... die nicht wissen."

Dieser Satz geht mir seit etwas mehr als einer Woche durch den Kopf.
Ich habe in der Bibel nachgeschlagen und eine solche Seligpreisung gibt es leider nicht. Schade eigentlich, denn ich finde diese Aussage gerade sehr gut.

Ich habe das Pech gerade viel zu viel zu wissen. Von allen Seiten kommen mir (teilweise unerwünscht) die Informationen zu, was in der Bewegung so abgeht und wo sich die nächste Krise anbahnt. Da gibt es die ganz offiziellen Meldungen, die inoffiziellen Meldungen, die Gerüchte, die Vermutungen, usw. Aus kleinen Problemen werden große Probleme und aus großen Problemen werden angesichts der Fülle von Problemen ganz schnell kleine Probleme. Und ich steht irgendwo dazwischen und weiß manchmal gar nicht mehr, was ich davon halten soll. Ich mache mir sehr viele Sorgen und habe schon viel darüber geschimpft, geweint, gefleht, gezweifelt, gehofft und gekämpft. Das alles zerrt ziemlich an Kräften und Nerven.
Da können sich alle glücklich schätzen, die nichts oder nur wenig davon wissen.

Interessanterweise geht der ungewöhnliche Satz in meinem Kopf aber weiter:
"Selig sind, die nicht wissen, aber dennoch glauben."
Und da wird es nun doch auch für mich wieder etwas heller. Ich weiß nicht, wie es mit der Bewegung weiter geht, ich weiß nicht, was alles noch passiert oder wie die Freaks in einem Jahr aussehen werden, aber dennoch glaube ich an eine Zukunft und glaube ich daran, dass Gott uns nicht einfach aus seiner Hand fallen lässt. In meiner Verzweiflung und Entäuschung schöpfe ich neuen Mut und Hoffnung für das was vor uns liegt: etwas von dem ich noch nicht weiß, aber woran ich glaube.

Doreen

P.S. Falls mir doch irgendjemand sagen kann, ob es doch irgendwo eine ähnliche Stelle in der Bibel gibt, wäre ich sehr dankbar.